Tankstellen des Glücks
Staffel 1
Friedrich Liechtenstein, auch bekannt als “Mister Supergeil”, lehnt sich ziemlich weit aus dem Fenster seines Oldtimers. Er möchte die Welt davon überzeugen, dass Tankstellen die romantischsten Orte der Gegenwart sind. Eine steile These, aber “nur steile Thesen machen Spaß”, sagt er. Die Reise beginnt. Seine goldenen Fingernägel sind frisch poliert, im Tweed-Anzug und mit Sonnenbrille fährt Friedrich Liechtenstein in der 10-teiligen Film-Reihe durch Europa. Der Roadtrip führt ihn zu futuristischen Autobahn- und Multienergietankstellen, nostalgischen Hinterhof-Tankstellen, zu traumhaften Küsten-Zapfsäulen direkt am Meer bis hin zu architektonischen Highlights wie die Tankstelle von Arne Jacobsen und die Berliner Kant-Garagen aus den 30er Jahren. “Tankstellen des Glücks” ist eine popkulturelle Hommage an den Unort Tankstelle, eine poetische Umarmung einer untergehenden Welt, ein Roadmovie durch Europa zwischen Trash und Poesie.
Produktionsjahre
2016 - 2016
Hauptdarsteller
Friedrich Liechtenstein
Produzenten
Georg Tschurtschenthaler
Regisseure
Jeremy J.P. Fekete,
Marco Wilms,
Tuan Lam
Autoren
Jeremy J.P. Fekete
Beschreibung anzeigen
Friedrich Liechtenstein fährt nach Bad Gastein, ins „Monte Carlo der Alpen“. Mondäne Belle-Epoque-Hotels, ein Wasserfall mitten im Ort, radonhaltige Quellen, ein futuristisches Kongresszentrum aus den 70er Jahren – auch oder gerade weil Bad Gastein seine beste Zeit hinter sich hat, ist es Rückzugsort und besondere Inspirationsquelle für den Bonvivant. In Bad Gastein beschäftigt sich der Entertainer mit einem seiner großen Themen, der Alge. „Die Zeit der Eiche ist vorbei, jetzt ist die Zeit der Alge“, sagt Liechtenstein, der seit seiner Kindheit von dieser extrem wandlungsfähigen Pflanze fasziniert ist, die auch Urstoff des Erdöls ist. Er nimmt am Gasteiner Wasserfall eine Algenprobe und lässt sie vom Wiener Museumspädagogen Dr. Hantschk analysieren. Bald unterhalten sich die beiden über Ernst Haeckel, den legendären Biologen und Erfinder des Begriffes Ökologie. Liechtensteins anschließendes Treffen mit der Wirtschaftsforscherin und Energieexpertin Dr. Claudia Kemfert dreht sich um die Endlichkeit von fossilen Rohstoffen – bei einem Algensalat wird die Frage erörtert, warum die Menschen trotz allen Wissens den kostbaren und endlichen Rohstoff Erdöl weiter verbrennen. Eine philosophische Frage, mit der Liechtenstein den Bogen zurück zu den Tankstellen spannt: Der französische Anthropologe Marc Augé entwarf 1992 die Theorie der Nicht-Orte – (sub-)urbane Räume wie Einkaufszentren, Autobahnen, Bahnhöfe, Flughäfen oder eben Tankstellen, die grundlegend defizitär seien, also ohne eigene Geschichte und Identität. Und genau darum geht es Liechtenstein: Er will den Nicht-Ort Tankstelle feiern und ihm so eine eigene Geschichte geben. Wo geht das besser, als an der letzten verbliebenen Tankstelle Bad Gasteins?